27. Juni 2024, Dorheim

Lichtfang im Projektgebiet "Wingert bei Dorheim"

 

Mit zwei "Leuchttürmen" arbeiteten die Mitglieder von FLAGH (Faunistische LandesArbeitsGemeinschaft Hessen) und Weidewelt, um nachtaktive Insekten anzulocken und somit nachzuweisen. Schwerpunkt der Untersuchungen waren die Nachtfalter, die von den Wissenschaftler*innen der ArGeHeLep (Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Lepidopterologen) direkt vor Ort bestimmmt werden konnten.


10. Juni 2024, Dorheim

Übergabe eines Schecks durch Krombacher

 

Michael Lehmann (in den Bildern rechts) von der Krombacher Privatbrauerei übergibt im Weidewelt-Projektgebiet "Wingert bei Dorheim" eine Spende in Höhe von 2.500 € an den Weidewelt-Vorsitzenden Gerd Bauschmann. Der Vorschlag dazu stammt von Rita Dambowy.


28. Mai 2024, Fritzlar

Hessentag

 

Vom 24. Mai bis 2. Juni fand der Hessentag in Fritzlar/Schwalm-Eder-Kreis statt. Da Weidewelt in diesem Jahr keinen eigenen Stand hatte, half der Weidewelt-Vorsitzende kurzfristig bei der GEH und der Arche-Region Kellerwald aus. Ausgestellt waren Luxkaninchen (Bild links), Rasse des Jahres 2024, sowie Tauernschecken (Bild rechts), Braune Bergschafe, Bentheimer Landschafe und  Rhönschafe, sowie als Hühnerrassen Deutsche Sperber und Vorwerk.


25. und 26. Mai 2024, Wölfersheim-Wohnbach

Schur der Weidewelt-Schafe

 

An zwei Tagen wurden die 37 Schafe bei Pauli Schmolke in Wohnbach geschoren. Am Samstag waren die Füchse dran, die gleich ins Projektgebiet "Ockstädter Kirschenberg" gebracht wurden. Am Sonntag folgten die Rhöner, die jetzt weiter den "Wingert bei Dorheim" beweiden. Maßgeblich zur Unterstützung beigetragen haben am Samstag Roja Bornhütter und Lars Wichmann sowie am Sonntag Sara Unger und Philipp Bauschmann.

 

 

 

 

 

Vor dem Scheren im Fanggatter

Schafe scheren und Klauen schneiden

Ankunft der Fuchsschafe am Kirschenberg....

 

 

...und der Rhönschafe am Wingert


19. Mai 2024, Friedberg-Dorheim

Führung durch das Streuobstgebiet „Wingert bei Dorheim“ im Rahmen der BioFrankfurt-Aktionswoche

 

Trotz misslicher Wetterlage mit Regenschauern und Gewittern hat sich am Pfingstsonntag eine kleine Gruppe Interessierter – einige hatten eine Anreise von fast 50 km - zusammengefunden, die vom Weidewelt-Vorsitzenden Gerd Bauschmann durch den „Wingert bei Dorheim“ geführt und über die Entwicklung des Weidewelt-Projektgebietes informiert wurden. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Aktionswoche von BioFrankfurt – Das Netzwerk für Biodiversität e. V. angeboten, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert.

 

Der Streuobstanbau hat im Gebiet eine ungefähr 250-jährige Tradition und ersetzte den Weinanbau, der auf dem Wingert bis etwa zum Dreißigjährigen Krieg betrieben wurde. Inzwischen ist auch der Streuobstanbau aus der Mode gekommen und droht zu erliegen. Dies ist besonders dramatisch, da Streuobstlebensräume nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat geben. Um die Streuobstbestände auf dem Wingert zu erhalten, hat Weidewelt die Pflege fast der Hälfte der Grundstücke übernommen und stellt durch eine ganzjährige extensive Beweidung mit Schafen sicher, dass diese nicht mit Wildgehölzen wie Brombeeren und Heckenrosen zuwachsen. Außerdem wurden in den letzten Jahren auch zahlreiche Hochstämme nachgepflanzt. Auf ihrem Weg über den ca. 20 ha großen Wingert hat sich die Gruppe u. a. auch mehrere Ausgleichspflanzung von Hessen Mobil angesehen, deren Bäume und das vorhandene Grasland ebenfalls von Weidewelt gepflegt werden.

 

Weidewelt führt auf dem Wingert bereits seit 1988 Beweidungsmaßnahmen mit verschiedenen gefährdeten Schaf- und Ziegenrassen durch, aktuell besteht die Herde aus Rhönschafen und Coburger Fuchsschafen. Gemeinsam mit der Faunistischen LandesArbeitsGemeinschaft Hessen (FLAGH) werden außerdem seit vielen Jahren faunistische Untersuchungen auf den Streuobstweiden durchgeführt. Auf ihrem Weg durch das Gebiet kamen die Teilnehmer am Sonntagabend auch an einer sogenannten Malaisefalle vorbei, die zum Fang von Fluginsekten dient. Bisher wurden durch die wissenschaftlichen Untersuchungen für den Wingert ca. 1.800 Arten nachgewiesen, darunter 59 Brutvogelarten.


12. Mai 2024, Münster bei Darmstadt

Besuch im Wisentwald

 

Etwa 1,5 Kilometer lang ist der Naturlehrpfad am Randes eines 260 ha großen Naturwaldes, in dem Wisente und Przewalski-Pferde leben. Mehrere Mitmachstationen entlang des Wanderweges laden zu Aktivitäten wie Weitsprung, Balancieren und Rätsellösen ein. Besucher können auf einem Barfußpfad laufen und sich auf Infotafeln über die biologische Vielfalt vor Ort informieren. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Gelände sind die von dem international bekannten Graffitikünstler Case gestalteten Bunker. Wisente und Przewalski-Pferde sind dort lebensnah abgebildet und in einer 3D-Optik in Szene gesetzt. 

 

Entstanden ist der Naturerlebnispfad in Zusammenarbeit der Deutschen Bahn mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) und der Gemeinde Münster. Er liegt inmitten eines Naturwaldes, der seit dem Abzug der amerikanischen Truppen Anfang der 1990er-Jahre auf dem Gelände der einstigen Munitionsanstalt (Muna) entstanden ist.


10. Mai 2024, Wetzlar

Vortrag auf dem Agrecol-Frühjahrstreffen

 

Agrecol e.V. ist ein Verein zur Förderung der standortgerechten Landnutzung. Er ist ein Zusammenschluss von Menschen mit dem gemeinsamen Anliegen, die standortgerechte, ökologisch sinnvolle Landnutzung in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zu fördern. Der Verein arbeitet nach dem Prinzip der Selbsthilfe, besteht seit 1982 und ist seit 1988 als gemeinnütziger Verein eingetragen. Viele Mitglieder sind in der landwirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit beruflich engagiert.

 

Vom 9. bis 12. Mai fand das Frühjahrstreffen in Wetzlar statt. Thema waren Agroforstsysteme weltweit. Dazu kamen Vorträge auch aus dem Senegal und Bolivien. Da Streuobstwiesen traditionelle Agroforstsysteme darstellen, hielt auch der Weidewelt-Vorsitzende Gerd Bauschmann einen Vortrag über beweidete Bestände, also silvopastorale Systeme. Interessant waren die anschließenden Arbeitsgruppen und Diskussionen.


28. April 2024, Rosbach/Wetteraukreis

Eselwanderung

 

Annemarie Bank-Lauer, die Vorsitzende des Deutschen Zuchtverbands für Esel, hatte den Verein Weidewelt zu einer Eselwanderung nach Rosbach/Wetteraukreis eingeladen. Bei gutem Wetter ging der Marsch durch eine tolle Landschaft, den idyllischen Beinhardswald und blühende Streuobstbestände.

 

Während der Wanderung, aber insbesondere beim gemütlichen, durch Roya Bornhütter und Lars Wichmann vorbereiteten Öko-Buffet kamen auch Themen wie Eselrassen, Verhalten und Eignung für Naturschutz und Landschaftspflege zur Sprache. Dabei konnte man richtig die Begeisterung und das profunde Wissen von Frau Bank-Lauer spüren.

 

Eine überaus gelungene, kurzweilige und doch informative Veranstaltung. Danke!

Annemarie Bank-Lauer, Vorsitzende des Deutschen Zuchtverbands für Esel, hat schon als Kind Esel besessen. Die Begeisterung für diese Tiere hat sie bis heute bewahrt.

Links zwei Deutsche Esel, in der Mitte ein Amiata-Esel aus Italien und rechts der dunkle Grand Noir du Berry aus Frankreich.


26. April 2024, Eschborn

Hessischer Obstwiesentag

 

Mit 150 Teilnehmern ausgebucht war der Hessische Obstwiesentag, der gemeinsam von der Hessischen Naturschutzakademie (NAH), dem Landesverband Hessen für Obstbau, Garten und Landschaftspflege (LOGL), der Hessischen Gartenakademie und der Akademie für den ländlichen Raum organisiert worden war.

 

Weidewelt-Vorsitzender Gerd Bauschmann hielt einen Vortrag "Vögel, Schafe und Insekten - Ökologie und Pflege von Streuobstwiesen". Und auch Kassenwartin Rita Dambowy war mit einem Vortrag zu Fördermöglichkeiten in Hessischen Streuobstgebieten vertreten.


22. April 2024, Online

Vortrag "Schleswig-Holstein - das Land der Wilden Weiden"

 

Ca. 140 Teilnehmer nahmen am Online-Vortrag aus der Reihe „Naturnahe Beweidung im Fokus“ unseres Partnervereins „Naturnahe Weidelandschaften e. V.“ teil, darunter auch einige Weidewelt-Mitglieder.

Gerd Kämmer von der Bunde Wischen e. G berichtete über seine jahrzehntelangen Erfahrungen in der Einrichtung und in der Praxis Wilder Weiden in Schleswig- Holstein, dem Vorzeigeland in Sachen Naturschutz-Beweidung.

Es gibt dort rund 5.000 ha Wilde Weiden, mit Orchideen, LRT 6510 und sogar Hirschen. 2016 wurde das Gebiet „Schäferhaus“ von Weidewelt als „Weidelandschaft des Jahres“ ausgezeichnet.


19. April 2024

Alperstädter Ried ist Weidelandschaft des Jahres 2024

 

Alljährlich ruft „Weidewelt – Verein für naturschutzkonforme Landnutzung durch Beweidung“ die „Weidelandschaft des Jahres“ aus. Dazu macht ein Kuratorium, dem neben „Weidewelt e. V.“ auch Vertreter der Hochschule Geisenheim, von „Taurus Naturentwicklung“, der „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen“ (GEH) und „Weideverein Taurus“ angehören, bis zu drei Vorschläge. Aus diesen wird dann in der Weidewelt-Mitgliederversammlung die „Weidelandschaft des Jahres“ gekürt. Für 2024 fiel die Wahl auf das ca. 150 ha große Alperstädter Ried in Thüringen, nördlich von Erfurt. Es handelt sich dabei um das größte Kalkflachmoor im Thüringer Becken. Das Gebiet wird ganzjährig mit Rotem Höhenvieh, Exmoorponies und Karpatenbüffeln beweidet.


19. April 2024, Online

Weidewelt-Mitgliederversammlung

 

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Gerd Bauschmann und Verabschiedung der Tagesordnung erfolgte die Totenehrung für unseren Spanien-Repräsentanten Jesus Garzon und unser Mitglied Stephan Kannwischer.

 

Nach dem Tätigkeitsbericht durch Gerd Bauschmann und dem Kassenbericht durch Rita Dambowy wurde auf Antrag der Kassenprüferin Roya Bornhütter der Vorstand entlastet. Bei der anschließenden Neuwahl wurden alle Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt: Gerd Bauschmann (Vorsitzender), Andreas Schmidt (Stellvertreter), Lars Wichmann (Geschäftsführer), Rita Dambowy (Kassenwartin) und Helena Engfeld (Beisitzerin). Auch beide Kassenprüfer (Roya Bornhütter und Dr. Stefan Nawrath) wurde wiedergewählt.

 

Bei der Abstimmung zur Weidelandschaft des Jahres wurde bei zwei Enthaltungen das Alperstädter Ried in Thüringen gewählt. Auch die Weidelandschaften 2025 und 2026 stehen schon fest, sollen aber noch geheim gehalten werden.


12. April 2024, Wingert bei Dorheim

Horchbox für ein Bioakustisches Dauermonitoring

 

Im Auftrag der Staatlichen Vogelschutz werden derzeit in unterschiedlichen Lebensräumen Hessens sogenannte Horchboxen installiert. Diese sollen die Vogelstimmen aufnehmen und in regelmäßigen Abständen über das Handynetz an eine Zentrale weitergeben. Dort sollen die Stimmen mit Hilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Da die Horchboxen das ganze Jahr über aufnehmen, sind auch Arten zu erwarten, die sonst nicht erfasst werden, z. B. nachts ziehende Arten.


06. und 07. April 2024, Darmstadt-Griesheim

Besuch des NSG „Griesheimer Düne und Eichwäldchen“

 

Aktuell werden Teilflächen des 45 ha großen NSG „Griesheimer Düne und Eichwäldchen“ wieder von Eseln und Schafen des Landschaftspflegehofs Stürz beweidet. Während die Esel zurzeit die Pflege des inzwischen stark ausgelichteten Kiefernwäldchen im Osten des Gebietes sicherstellen, übernehmen die Schafe die Nachbeweidung der offenen bis halboffenen Teilflächen im zentralen Bereich des NSG, auf denen vor einigen Wochen noch die Esel grasten. Bei Temperaturen von deutlich über 20 °C und Sonnenschein konnten im Bereich der Waldweide mit Gartenrotschwanz und Wiedehopf die ersten Vertreter im Gebiet brütenden Zugvogelarten nach Art 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutzrichtlinie beobachtet werden, die in Hessen zu den gefährdeten Brutvogelarten zählen und einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand aufweisen. Für beide Arten hatte die inzwischen aufgelöste Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland Artenhilfskonzepte erstellt. Die Etablierung extensiver Beweidungssysteme mit kleinen Paarhufern und Equiden stellen eine exzellente Möglichkeit dar, um den genannten Arten in Hessen wieder auf die Sprünge zu helfen und deren Aussterben abwenden zu können.


31. März 2024, Friedberg

Frohe Ostern


18. März 2024, online

15 Jahre extensive Ganzjahresbeweidung und die Entwicklung ausgewählter Brutvögel in einer 70 ha großen Fläche in Südthüringen

 

Am 3. Vortrag aus der Vortragsreihe des Vereins „Naturnahe Weidelandschaften e. V.“ zu naturnahen Weideprojekten haben mehr als 120 am Thema Interessierte teilgenommen, darunter auch Teilnehmer aus Österreich, Schweiz und Dänemark.

 

Während Dr. Christoph Unger die Entwicklung und Geschichte des Projektgebietes vorstellte, referierte Carla Bömecke über den Einfluss der Ganzjahresbeweidung auf die lokalen Wiesenbrüter. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Herbert Nickel.

 

Das Projektgebiet weist eine Größe von 63 ha auf und befindet sich zur Hälfte im Besitz des Freistaats Thüringen. Es wird von der Rodach durchflossen und zeichnet sich durch einen ganzjährig hohen Grundwasserstand aus. Das Gebiet ist Teil des SPA-Gebietes „Rodachaue mit Bischofsau und Althellinger Grund“ und wurde als Wiesenbrütergebiet an die EU gemeldet.

 

Seit 2009 werden die Flächen ganzjährig extensiv von Koniks und Heckrindern beweidet. Während die Besatzstärke zu Beginn der Beweidung noch bei 0,5 GVE/ha lag, wurde diese in den Folgejahren vom Bewirtschafter auf 0,8 bis 0,9 GVE/ha hochgefahren und liegt inzwischen bei 1,4 GVE/ha.

 

Im Gebiet konnten in den letzten 15 Jahren 172 Vogelarten, darunter 53 Brutvogelarten nachgewiesen werden. Für durchziehende Sumpf- und Wasservögel hat das Gebiet eine herausragende Funktion. Außerdem wurden bisher u. a. 5 Libellen-, 21 Heuschrecken-, 44 Tagfalter- und Widderchen-, 24 Nachtfalter-, 74 Käfer-, 109 Zikaden-, 20 Köcherfliegen- und 9 Säugetier-Arten nachgewiesen, von denen 35 Arten auf einer Roten Liste stehen.

 

Bis zu einer Besatzstärke von etwa 0,7 GVE/ha haben die im Gebiet brütenden Braunkehlchen und Wiesenpieper von der Ganzjahresbeweidung profitiert. Nachdem die Beweidungsstärke angehoben wurde, sind die Braunkehlchen- und Wiesenpieper-Bestände zurückgegangen. Aufgrund ihrer Habitatpräferenzen tolerieren Wiesenpieper moderat erhöht Beweidungsdichten eher als Braunkehlchen. Am tolerantesten gegenüber höheren Besatzdichten erwies sich die Wiesenschafstelze und der Kiebitz. Bei Besatzstärken von 1 GVE/ha wird die Grenze zu einer intensiven Beweidung gezogen.

 

Fazit:

Mit 1,4 GVE/ha wird das Projektgebiet aktuell zu intensiv beweidet und zeigt deutliche Spuren der Überbeweidung, die sich negativ auf die Bestände der im Fokus stehenden Wiesenbrüter auswirkt.

 

Liegt die Besatzstärke auf den beweideten Flächen zwischen 05 und 0,7 GVE/ha, bietet das Gebiet für Wiesenbrüter stabile Habitatbedingungen. Im Projektgebiet ist die Besatzstärke wieder entsprechend zu regulieren.

 

Die extensive Ganzjahresbeweidung hat sich als beste Methode erwiesen, um die Biodiversität des Offenlandes in ihrer gesamten Breite zu fördern. Gleichzeitig setzt sie aber ein optimales Beweidungsmanagement mit optimalen Besatzdichten voraus.


08. März 2024, Witzenhausen

Artikel über "Weidewelt" erschienen

 

Über 20 Jahre ist der Verein "Weidewelt" alt. Wie es zur Vereinsgründung kam, welche Ziele verfolgt werden und welche Aktivitäten heute im Vordergrund stehen, schildert dieser Bericht aus der "Arche Nova".

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244_Weidewelt_Arche.pdf
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07. März 2024, Hamburg

Artikel "Vögel der Streuobstwiese" erschienen

 

Endlich ist das lang ersehnte Jahresheft 2023 des Pomologenvereins erschienen. Es enthält auch zwei Artikel über die Vögel der Streuobstwiesen, über Tauben und über Goldhähnchen.

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19. Februar 2024, online

Naturnahe Beweidung im Fokus

 

Margret Bunzel-Drüke ist seit den 1970er Jahren im Naturschutz tätig und hat wie niemand sonst in diesem Bereich in ständig ihren Horizont erweiternder Weise Landmarken gesetzt, die Strahlkraft bundesweit und darüber hinaus haben. Ursprünglich Ornithologin mit besonderer Affinität zum Eisvogel und Tatendrang zum Artenschutz begann ihre praktische Tätigkeit mit dem Abstechen von Brutwänden und ist nach Jahrzehnten bei der großflächigen Renaturierung angekommen, bei der nicht nur die Wiederherstellung der natürlichen Fließdynamik eine Rolle spielt, sondern auch die großen Pflanzenfresser.

 

Zwischenstationen bildeten ihr Interesse für die Nahrung des Eisvogels, die sie zu einer herausragenden Fisch- und Gewässerökologin werden ließen. Über das terrestrische Umfeld der Flüsse gelangte sie schließlich in die Auen und zu den Megaherbivoren, die diese in entscheidendem Maße formen. Gegen zunächst größte Widerstände trug sie ihre gerade auch von universitärer und behördlicher Seite oftmals als unwissenschaftlich abgetanen Ideen immer wieder, auch in diversen Publikationen, in der Öffentlichkeit vor. Darüber hat sie maßgeblich zu einer Modernisierung des deutschen Naturschutzes beigetragen.

 

Joachim Drüke, ihr Ehemann und Weggefährte, steht ihr seit Jahrzehnten zur Seite, brachte und bringt immer noch als Wasserwirtschaftsingenieur ihre Gedanken in die Praxis. So waren beiden die maßgeblichen Akteure bei der Renaturierung der Lippe-Auen, die vor 30 Jahren begann und sich bis heute zu einem der dynamischsten und erfolgreichsten Naturschutzprojekte Deutschlands entwickelt hat, das gerade in den Zeiten der Klimaerwärmung und der inzwischen im Jahrzehnterhythmus wiederkehrenden Jahrhunderthochwässer immer noch viel zu wenig Beachtung findet.


15. Februar 2024, Online

Tiere der Streuobstwiese

 

Über 300 Personen aus ganz Deutschland nahmen an diesem Webinar teil, darunter auch Weidewelt-Mitglieder.


18. Januar 2024, Gießen

Weidewelt-Mitglied Stephan Kannwischer verstorben

  

Am 18. Januar verstarb unser Mitglied Stephan Kannwischer mit 59 Jahren an den unerwarteten Folgen eines "Routineeingriffs". Am 09. Februar wurde er unter großer Anteilnahme (fast 400 Trauergäste) beigesetzt.

 

Mit 16 Jahren gründete er die Ortsgruppe Inheiden im Naturschutzbund Deutschland. Später ging dieser im Nabu Horlofftal auf, dessen Vorstandssprecher der wortgewandte Kannwischer lange Zeit war. Auch im Kreisverband Gießen wurde er aktiv, war dort einige Jahre Vorsitzender. Kannwischer habe globales und lokales Handeln verbunden, schreibt der Verband in seinem Nachruf: »Jeder im mittelhessischen Naturschutz kannte ihn. Er hatte oft geniale, teils auch überraschende Ideen, denen man nicht immer sogleich folgen wollte oder konnte. Diese waren aber oft wohldurchdacht. Kannwischer war ein Idealist.« So habe er sich gegen zu intensive Landwirtschaft eingesetzt, obwohl er selbst Landwirt war. Beim Nabu Horlofftal galt er als einer derer, die vorangingen und Dinge initiierte. Auch bei den Hungener Grünen war er zehn Jahre kommunalpolitisch aktiv.

 

Kannwischer habe „als geschickter Netzwerker Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengebracht und sie motiviert, sich mit ihm zusammen für den Erhalt der Natur und den Schutz des Klimas einzusetzen – mit kreativen und überraschenden Ideen“. „Stephan erkannte Entwicklungen und setzte sich dafür ein, lange bevor andere darüber nachdachten. Viele seiner Anliegen werden uns in wenigen Jahren als selbstverständlich vorkommen. Doch erst durch die Erkenntnis wächst der Wille, Irrtümer zu korrigieren. Stephan war ein Vorreiter, der mit unerschütterlichem Engagement für den Erhalt von Natur und Klima kämpfte. Wir verlieren einen klugen, kritischen Geist, voller Ideen und Projekte, kämpferisch, streitbar und beharrlich – oftmals unverstanden und einseitig bewertet. Ein besonderer Mensch geht für immer. Seine Ideale aber bleiben und für seine Anliegen werden wir uns weiter engagieren“, heißt es im Nachruf.

 

Stefan Kannwischer war nicht nur Naturschützer, sondern auch Tierhalter. In dieser Eigenschaft kam er auch zu Weidewelt. Er hielt nicht nur Schafe und Ziegen zur Pflege von Magerrasen, sondern auch Rinder, mit denen er Feuchtwiesen und Naturschutzgebiete beweidete. Auch die vorübergehend von Weidewelt angeschafften 6 Rinder der Rasse "Rotes Höhenvieh" zur Pflege des überregional bedeutsamen Vogelschutzgebiets "Bingenheimer Ried" wurden von Stefan Kannwischer betreut.

 

 

 

 

 

Stephan Kannwischer (hinten) beim Entladen der Roten Rinder im Bingenheimer Ried im Jahr 2009 (vorne rechts Weidewelt-Vorsitzender Gerd Bauschmann)

 

 

 

 

 

 

Im Jahr 2020 hielt Stephan Kannwischer eine bewegende Abschiedsrede auf unser ebenfalls viel zu früh verstorbenes Mitglied, den Botaniker Wolfgang Wagner.