02. bis 11. Juni 2023, Pfungstadt

Hessentag in Pfungstadt

 

Der Hessentag 2023 in Pfungstadt in Südhessen dauerte vom 02. bis 11. Juni. Weidewelt hatte ursprünglich geplant, sich im Rahmen der Landesausstellung "Der Natur auf der Spur" mit einem eigenen Stand zu präsentieren. Durch organisatorische Unstimmigkeiten mit der Stadt Pfungstadt haben wir unsere Teilnahme zurückgezogen. Allerdings konnten wir uns tageweise am Stand der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) präsentieren.

 

An GEH-Stand von links nach rechts: die GEH-Geschäftsführerin Antje Feldmann, freiwillige Helferin Margrat Karge und der Weidewelt-Vorsitzende und GEH-Koordinator Naturschutz, Gerd Bauschmann.

24. Mai 2023, Ockstadt

Abendspaziergang über den Ockstädter Kirschenberg - Streuobst ist mehr als nur Apfelwein

 

Weidewelt hatte im Rahmen der BioFrankfurt-Aktionswoche zu einem Abendspaziergang über den Ockstädter Kirschenberg eingeladen, der zu den Hotspot-Gebieten der Hessischen Streuobstwiesenstrategie zählt. Auf einer gemütlichen Feierabendrunde, geführt von Erik Radtke und Lars Wichmann, erfuhren die Teilnehmer einiges über den Streuobstanbau, diverse "Früchtchen" und die Bewohner extensiv genutzter Streuobstlebensräume. Auf dem Weg besuchten die Exkursionsteilnehmer einen alten Speierlingsbaum, außerdem eine kleine Fuchsschafherde, die sich seit nunmehr zehn Jahren unermüdlich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzt. Neben Dorngrasmücken, Zilpzalp und Singdrossel konnten auch die typischen Streuobst-Vogelarten Gartenrotschwanz, Wendehals und Grünspecht gehört oder gesehen werden, zudem zwei Neuntöter. Zum Abschluss präsentierte Erik Radtke Streuobst-Produkte aus eigenem Anbau vom Ockstädter Kirschenberg.


21. Mai 2023, Wohnbach

Schur der "Problemschafe"

 

In einem letzten Akt wurden noch einige der alten Schafe geschoren. Besonders die "Oma Fleur" bereitete viel Mühe, da sich die Wollqualität im Laufe der Jahre sehr verschlechtert hat und auch die Haut sehr faltig geworden ist. Sie wurde zeitweise von drei Personen gleichzeitig "verarztet".

Insgesamt wurden in drei Tagen 56 Schafe geschoren.


20. Mai 2023, Wohnbach

Schur der Fuchsschafe

 

21 Fuchsschafe wurden geschoren, 18 davon direkt anschließend ins Projektgebiet "Kirschenberg" gebracht.

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Ausladen der Füchse in Ockstadt
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Auf der Weide
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18. Mai 2023, Wohnbach

Schur der Rhönschafe

 

23 Schafe wurden unter starker "Bürgerbeteiligung" geschoren und "manikürt" (Klauenschnitt).


14. Mai 2023, Dorheim

Vogelstimmenwanderung im Weidewelt-Projektgebiet "Wingert bei Dorheim"

 

104 Vogelarten wurden seit 1988 am Wingert nachgewiesen, davon 59 als Brutvögel. Dies ist nicht zuletzt auf die von Weidewelt durchgeführte Schafbeweidung und die Aktivitäten des NABU Friedberg zurückzuführen. Weitere Akteure am Wingert sind der Imkerverein und die Faunistische Landesarbeitsgemeinschaft Hessen. Um auf die Besonderheiten der Vogelwelt der Streuobstwiesen hinzuweisen, hat der NABU Friedberg eine Wanderung organisiert, die vom Weidewelt-Vorsitzenden geleitet wurde.


12. Mai 2023, Pfungstadt

Vorbesprechung zum Hessentag 2023

 

Weidewelt hatte sich darauf gefreut, beim Hessentag einen Stand mit Infotafeln und Umweltaktivitäten auf der Sonderausstellung "Der Natur auf der Spur" des Umweltministeriums präsentieren zu können. Aber was sich bereits im vorausgegangenen Schriftverkehr angedeutet hatte, wurde bei der Vorbesprechung vor Ort zur Gewissheit: Die Konditionen und Kosten waren für Weidewelt nicht tragbar, so dass die Teilnahme zurückgezogen werden musste. Eine Hütte war auch noch nicht aufgebaut, es befand sich aber an der GEH-Hütte das Weidewelt-Abzeichen.

Mit der GEH wurde vereinbart, dass sich dort tageweise auch Weidewelt präsentieren kann.


11. Mai 2023, Dorheim

Vorbesprechung zu einer Bachelorarbeit über Flechten

 

Pflanzen und Tiere werden schon seit einigen Jahren im Projektgebiet "Wingert bei Dorheim" erfasst. Es fehlen noch Erkenntnisse über Flechten, Doppelwesen aus Pilzen und Algen. Daher wird demnächst eine Bachelorarbeit die Flechten des Wingert erfassen. Betreut wird die Arbeit von Frau Prof. Dr. Ute Windisch von der TH Mittelhessen und vor Ort von Gerd Bauschmann. Unterstützt wird die Arbeit vom Mittelhessischen Lichenologischen Arbeitskreis Gießen.


11. Mai 2023, Wiesbaden

AG Wolf in Hessen

 

Die Sitzung der AG Wolf fand online statt. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des HLNUG, Prof. Dr. Schmid, wurden die durch die AG Wolf erarbeiteten Empfehlungen besprochen. Es folgten die Vorstellung des Jahresberichts Wolf 21/22 und des aktuellen Stands des Wolfsvorkommens in Hessen sowie Neuigkeiten aus dem Bereich Schadensbegutachtung und Monitoring durch das Wolfszentrum. Durch das Umweltministerium wurden Neuigkeiten aus dem Bereich Prävention und Förderung berichtet.

Anmerkung:

 

Mindestens 6 der 17 Wolfsrisse bzw. 15 der 50 geschädigten Nutztiere aus den ersten 4 Monaten 2023 gehen auf das Konto des Wolfsrüden GW 2554, der seit März 2022 das Revier „Butzbach“ bezogen hat. Dieses Revier erstreckt sich von Butzbach über Ober-Mörlen, Rosbach, Wehrheim, Usingen bis Selters. Evtl. wurden weitere Weidetiere geschädigt, deren Riss zwar aus dem gleichen Revier stammen, aber nicht genetisch diesem Wolf zuzuordnen sind. Das Wolfsrevier ist nur durch eine Autobahn von unserer Projektfläche in Ockstadt getrennt.

 

In 2022 war GW 2554m erstmals in Hessen nachgewiesen worden durch einen Rehriss bei Butzbach am 16. März. Zwei weitere Nachweise über Losung erfolgten bei Ober-Mörlen und Butzbach, ehe er am 9.11.22 bei Wehrheim ein Kalb riss. Wahrscheinlich geht auch der Riss eines Schafs am 23.10.22 bei Ober-Mörlen auf sein Konto.

 

GW 2554m, von „Tierfreunden“ auch „Butzi“ genannt, stammt aus dem Leuscheider Rudel an der Grenze Rheinland-Pfalz/Nordrhein-Westfalen. Er wurde 2021 geboren und hatte bereits am 25.Februar 2022 bei Neuwied 2 Schafe gerissen. Dies hat er wohl von seinem Vater GW 1896m gelernt, der im Jahr 2021 insgesamt 36 Risse verursacht hat mit 75 toten und 3 verschwundenen Nutztieren, in 2022 17 Risse mit 28 toten und in 2023 bisher einen Riss mit einem toten und einem verschwundenen Schaf.

 

Die Herkunft von GW 1896m ist unbekannt, von ihm stammen aber Nutztierrisse am 15.10.2020 bei Freising nördlich München, am 21.11.2020 bei Waldshut (Südschwarzwald) und am 24.11.2020 bei Merzhausen (Hochschwarzwald). Ende Februar 2021 erfolgten dann Nutztierrisse in Rheinland-Pfalz, zuerst in den Kreisen Loreley und Wittlich und ab 3. März bei Leuscheid.

 

Bei Leuscheid hatte sich im Wolfsjahr 2019/20 (also zwischen 01.05.2019 und 30.04.2020) ein Paar GW1415f und GW1159m angesiedelt, beide unbekannter Herkunft. Im Jahr 2020 zogen sie sieben Welpen groß. Der Rüde ist seit Dezember 2020 verschwunden. Im März 2021 übernahm GW 1896m das Rudel. Seit dieser Zeit stieg die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere stetig an. Auch andere Rudelmitglieder lernten anscheinend, überwiegend Schafe zu reißen. 2021 bekam das Paar 8 Welpen, einer davon „Butzi“. 2022 verschwand die Wölfin GW 1415f und ihre Tochter GW 1999f aus dem Jahrgang 2020 wurde Leitwölfin. Es kam aber zu keinem Nachwuchs. Aktuell scheint sich das Leuscheider Rudel aufzulösen.

 

Diese Zusammenstellung zeigt, dass ein Wolf, der gelernt hat, Nutztiere zu reißen, diese Eigenschaft an seine Nachkommen weitergeben kann, was zu einer Kaskade von Problemen führt.


07. Mai 2023, Frankfurt am Main

Artenschutztag im Frankfurter Zoo

 

Zahlreiche Aussteller aus dem Umfeld von BioFrankfurt und Frankfurter Zoo waren teilweise weit angereist, um ihre Gesellschaften zu präsentieren. Eine davon war Weidewelt, mit einer Ausstellung über "Europäische Savannen", von den Dehesas im Südwesten der iberischen Halbinsel bis zu den Streuobstwiesen in Deutschland. Die Weideweltler wurden von Zoodirektorin Dr. Christina Geiger herzlich begrüßt, die sich begeistert von der Ausstellung zeigte.

Neben den wichtigen Beratungsgesprächen mit interessierten Besuchern kamen auch die Kinderaktivitäten mit Modulen aus dem "Arche-Schule-Baukasten" nicht zu kurz.


29. April 2023, Ober-Rosbach

Streuobstwiesen-Wanderung mit Fokus Vogelschutz am Blütenfest-Samstag

Streuobstwiesen sind wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Vogelarten. Die Wiesen und Weiden bieten Nahrung, Schutz und Brutplätze für Vögel, wie etwa den Gartenrotschwanz. Um den Vogelschutz in Streuobstwiesen zu fördern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, neben Nachpflanzung und Pflege der Bäume auch die Butzung des Untergrunds durch Mahd oder Beweidung.

Aus diesem Zweck organisierte die Stadt Rosbach v.d. Höhe in Zusammenarbeit mit dem Diplombiologen und Weidewelt-Vorsitzenden, Gerd Bauschmann, am Samstag, dem 29. April um 12:00 Uhr eine Wanderung durch die Streuobstwiesenbestände der Ober-Rosbacher Bergheid, an der auch der Bürgermeister und die Stadtverordnetenvorsteherin teilnahmen.


28. April 2023, Hannover

Online-Vortrag "Mahd oder Beweidung? Über die Pflege des Grünlands von Streuobstbeständen"  

 

Im Rahmen des Tags der Streuobstwiese lud das Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen e. V., dem z. B. auch der BUND Niedersachsen angehört, zu einer Online-Tagung mit streuobstrelevanten Themen. In diesem Jahr wurde der Fokus auf das Grünland gesetzt. Daher hielt der Weidewelt-Vorsitzende einen Vortrag über Mahd oder Beweidung. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit Pflanzung und Verbissschutz.


04. April 2023, Karben

Vortrag "Mahd oder Beweidung?" bei der IG Streuobst Karben